
Ein Zeichen des Miteinanders
Der neugestaltete Synagogenvorplatz in Stuttgart wird am 18. September 2025 unter dem Motto „Begegnung schafft Zukunft“ ab 15 Uhr eröffnet.
Stuttgart feiert ein besonderes Ereignis: Mit einem Festakt, einem bunten Quartiersfest, einem Kinder- und Jugendprogramm sowie kulturellen Darbietungen wird der neugestaltete Synagogenvorplatz an der Hospitalstraße am 18. September ab 15 Uhr offiziell eröffnet. Im Beisein von Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Vertretern aus Politik, Kultur und Stadtgesellschaft wird ein Ort eingeweiht, der für viele mehr ist als nur ein öffentlicher Raum. Dieser Platz ist ein Symbol für Teilhabe, Geschichte und Zukunft.
Der neue Vorplatz der Stuttgarter Synagoge ist ein Meilenstein in der städtebaulichen Entwicklung des Hospitalviertels. Die umfassende Neugestaltung markiert zugleich den Abschluss eines über zehn Jahre dauernden Sanierungsprozesses in dem traditionsreichen Quartier, das heute als kultureller und spiritueller Hotspot mitten in der Stadt gilt. „Dieser Ort macht Mut für die Zukunft! Er trägt in sich die Chance, das Miteinander von Menschen und Institutionen im Quartier generations-, kultur- und religionsübergreifend nachbarschaftlich und von Angesicht zu Angesicht zu leben und zu gestalten und weiterzuentwickeln“, sagt Eberhard Schwarz, Pfarrer im Ruhestand und Vorstandsmitglied des Forum Hospitalviertel e. V.
Die Umwandlung der Hospitalstraße in eine verkehrsberuhigte Zone mit versenkbaren Pollern erhöht nicht nur die Sicherheit für die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg (IRGW), sondern auch die Aufenthaltsqualität im Quartier. Neue Sitzgelegenheiten, Baumpflanzungen und ein durchdachtes Lichtkonzept sollen künftig zum Verweilen einladen. Besonders sticht ein gestalterisches Highlight hervor: Zwölf Bodenplatten symbolisieren die zwölf Stämme Israels. Durch Spotbeleuchtung werden diese Platten auch nachts sichtbar sein und werden so zu einem stillen, leuchtenden Zeichen jüdischer Präsenz im Herzen Stuttgarts.
Für die Israelitische Gemeinde Württemberg (IRGW) ist der neugestaltete Platz ein historischer Schritt. Vorstandssprecherin Barbara Traub betont stets: „Die Synagoge wird damit als religiöses und kulturelles Zentrum sichtbarer. Es ist ein starkes Zeichen für die Präsenz der jüdischen Gemeinde im öffentlichen Raum.“ Ihre Vorstandskollegin Susanne Jakubowski bringt es auf den Punkt: „Es ist wie ein endlich Ankommen – mittendrin im Viertel.“ Die Gemeinde ist nicht mehr nur da, sondern sichtbar, ansprechbar und aktiv Teil des urbanen Lebens. „Wir lieben es, Feste zu feiern, Kulturveranstaltungen auszurichten und die Bürgerinnen und Bürger Stuttgarts willkommen zu heißen“, sagt Jakubowski. Der neugestaltete Vorplatz wird zu einem Ort der Begegnung, des Dialogs und der Zukunft.
Der neue Vorplatz ist nicht nur ein architektonisches oder städtebauliches Projekt, sondern Ausdruck einer gelebten Kultur des Miteinanders. Im Hospitalviertel leben, lernen, arbeiten und begegnen sich Menschen verschiedener Religionen, Kulturen und Hintergründe. Der Verein Forum Hospitalviertel e.V. fördert dieses vielfältige Zusammenleben und setzt sich für eine offene, urbane Quartierskultur ein.
Das Motto der Einweihungsfeier bringt es auf den Punkt: Begegnung schafft Zukunft. Der neue Synagogenvorplatz steht für mehr als gelungene Stadtplanung. Er ist ein sichtbares Zeichen für Offenheit, Respekt und das Zusammenleben in einer vielfältigen Stadtgesellschaft. Mit der Eröffnung wird nicht nur ein Platz gefeiert, sondern auch ein klares Bekenntnis zu einem Stuttgart, das seine Geschichte kennt und seine Zukunft gemeinsam gestaltet.
