OB Nopper lobt die Arbeit des Forum Hospitalviertel

Baubürgermeister Pätzold vermeidet klares Bekenntnis zum Leuschnerplätzle

Das sogenannte Leuschnerplätzle am Berliner Platz ist ein Ort von nationaler Bedeutung. Denn dort wurde vor 175 Jahren die Paulskirchenversammlung aufgelöst. Damit war dieser Platz der letzte Ort des Frankfurter Rumpfparlaments im Jahr 1849, bevor es aufgelöst wurde. Inzwischen hat das Projekt Leuschnerplatz selbst eine längere Geschichte hinter sich.  Er sollte exemplarisch für die weitere Entwicklung von Orten der Demokratiegeschichte in Stuttgart stehen und so identitätsstiftend über den lokalen Raum hinauswirken. Die weitere Entwicklung ist offen. Daher bemühte sich das Forum Hospitalviertel zuletzt bei der Einwohnerversammlung des Bezirks Mitte darum, eine passende Lösung zur Neugestaltung des Platzes und zur Erinnerung an die Historie gemeinsam mit der Stadt zu finden.

„Wir würden Ihnen gerne die Hand reichen und als Quartiersinitiative diesen Platz mitgestalten. Wir signalisieren der Stadt: Helfen sie uns diesen Platz zu entwickeln“, sagte Forum-Vorstand Eberhard Schwarz zu OB Frank Nopper (CDU) und der versammelten Bürgermeisterriege im großen Sitzungssaal des Rathauses anlässlich der Einwohnerversammlung des Stadtbezirks Mitte.

OB Frank Nopper reagierte, spontan mit einem euphorischen „Jawohl“ und übergab schließlich Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) das Wort für eine dezidierte Stellungnahme. Doch Pätzold sagte lediglich: „Da ist ja auch ein Schreiben von ihnen eingegangen. Und das ist ja schon länger ein Thema.“ Ende des Vortrags. Alle, die gehofft hatten, er gehe nun konkret auf die Bitte von Eberhard Schwarz ein, wurde maßlos enttäuscht. Ungläubig blickten sich die Einwohner des Stadtbezirks Mitte an und fragten sich: Was ist das denn für eine Antwort?

Wie auch immer: Das Forum Hospitalviertel lässt trotz der unbefriedigenden Antwort nicht locker und weiß sich der Unterstützung von Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle und dem Bezirksbeirat Mitte gewiss. Zudem hofft das Forum auf den Oberbürgermeister. Denn dieser hat sich in der Einwohnerversammlung sehr wertschätzend zur 25-jährigen Arbeit des Forum geäußert: „Ein echtes Musterbeispiel für ein gelungenes Zusammenspiel von Kommunalpolitik und Bürgerbeteiligung ist die Entwicklung des Hospitalviertels. Nachdem die Verwaltung das Viertel als Sanierungsgebiet auswies, haben Anwohner, Gewerbetreibende, Kulturschaffende und der Verein Forum Hospitalviertel das Gebiet zwischen Schloss-, Fritz-Elsas- und Theodor-Heuss-Straße gemeinsam in ein durchmischtes, lebendiges und familienfreundliches Innenstadtquartier umgewandelt. Heute gibt es dort weniger Verkehr und Büros und dafür viel mehr Wohnraum, Baumpflanzungen und Freiflächen.“