Forum erfährt erneut Zuspruch vom Bezirksbeirat Mitte

Das Viertel soll noch grüner werden. Geplant sind 40 neue Bäume.
Das Viertel soll noch grüner werden. Geplant sind 40 neue Bäume.

Der Bezirksbeirat Mitte  Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle unterstützen das Vorhaben der Bürgerbeteiligung beim Baumpflanzprojekt. 

Im Hospitalviertel sollen mit Beginn Frühjahr 2024 insgesamt 40 Bäume gepflanzt werden. Damit soll das Mikroklima in der Innenstadt und im Hospitalviertel  verbessert werden – und natürlich auch die Lebensqualität. Das Projekt soll aus Sicht des Forum Hospitalviertel e.V schnell und zeitnah umgesetzt werden. Das Forum wünscht sich daher, dass dieses Baumprojekt aus nachvollziehbaren Gründen (Klimawandel und Folgen) auf der Agenda der Verwaltung (Garten- und Friedhofsamt, Stadtplanungsamt, Ordnungsamt) ganz oben steht. Das Projekt soll aus Sicht des Forums auch ein Beteiligungsprojekt werden.

Breite Akzeptanz gewünscht

„Sie alle wissen, dass Baumpflanzungen gesellschaftlich nicht neutral wahrgenommen werden. Wir würden sehr gerne ein Beteiligungsprojekt im Quartier in dieser Sache starten“ erklärte Forum-Vorstand Eberhard Schwarz den Bezirksbeiräten und der Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle bei der vergangenen  Sitzung im Rathaus: „Das heißt, wir würden sehr gerne die Bewohner, Nutzer im Quartier mit einbeziehen. Aber dazu brauchen wir erstmal die Information der Ämter. Und wir würden gerne Bezirksbeirat Mitte dazugewinnen.“ Insgesamt geht es Eberhard Schwarz darum, „eine möglichst breite Akzeptanz bei allen im Viertel für das Baumprojekt zu bekommen.“ Das Forum sieht darin auch ein in Zukunft weisendes Projekt, in dem das Forum als Ansprechpartner, Moderator, Schnittstelle und Kümmerer in Abstimmung mit den jeweiligen Ämtern bürgernah wirken kann.

Stadträte signalisieren Unterstützung für einen Antrag auf Dauerförderung

Schwarz erklärte, dass der Verein schon eine ganze Menge an Erfahrung mit solchen Prozessen gesammelt habe. Zuletzt, als es um den Hospitalplatz ging. Bedeutet: Auch der Prozess der Baumpflanzungen mit all seinen Konsequenzen müsse moderiert und diskutiert werden. „Wir möchten auch bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam machen und den Bezirksbeirat bitten, dass Parkraumkonzept und Verkehrskonzept im Hospitalviertel noch einmal anzuschauen“, so Schwarz, „das scheint uns dringend geboten. Zuletzt haben wir anlässlich einer Veranstaltung bei der Sperrung der Theo, nochmal gemerkt, wie dramatisch das sich auch auf das Viertel auswirkt. Auch an den Wochenenden gibt´s große Veränderungen.“ Die Vorrede schloss Pfarrer Schwarz mit einem Appell an den Bezirksbeirat: „Also, erste Bitte: Helfen Sie uns, dieses Projekt auch über die Ämter, gut voran zu bringen. Zweite Bitte: Bitte unterstützen sie uns, wenn es um die Neuorganisation des Parkmodells geht und dass sage ich jetzt als ein kleines ceterum censeo: Wir freuen uns, wenn sie uns unterstützen, für den nächsten Doppelhaushalt – das sage ich jetzt an die Adresse der Stadträtinnen und Stadträte.“ Die anwesenden drei Stadträte, Laura Halding-Hoppenheit (FRaKTION), Christoph Ozasek (PULS) und Dr. Matthias Oechsner (FDP),  nickten daraufhin wohlwollend. 

Flammendes Plädoyer von Veronika Kienzle

Wie so oft in der über 20-jährigen Geschichte des Forum Hospitalviertel, so durfte sich der Verein auch in diesem Fall der Unterstützung von Veronika Kienzle gewiss sein: „Ich möchte folgendes dazu sagen“, hob die Bezirksvorsteherin zu einem flammenden Plädoyer zu Gunsten des Forum an: „Das Hospitalviertel und das Forum Hospitalviertel ist ein Erfolgskonzept und ein Erfolgsrezept. Und wir haben eigentlich dort gesehen, wie Stadtplanung und Stadtgestaltung, Hand in Hand gelingen kann, nämlich in Zusammenarbeit mit der Bürgerschaft. Ich glaube, noch beispielhafter und vorbildlicher, wie dort, kann man es überhaupt nicht gestalten. Und für die, die noch nicht so lange dabei sind: Das Hospitalviertel entstand aus der lokalen Agenda heraus – das war eine Gruppe, die sich für ihr Quartier einsetzen wollte, wo eben auch gerade, Klima, Bäume, Umwelt, Verkehrsregelung, mehr Wohnen, weniger Autos, ein angenehmeres Gestalten, wo das so in den Anfängen war, rausgekommen ist, ein wunderbares Bildungszentrum, was wirklich ein Herzstück der Landeshauptstadt ist, wie wichtige Leute auftreten, in dem gute Diskussionen stattfinden, indem auch kontrovers diskutiert werden kann und ein öffentlicher Raum, der sich wirklich sehen lassen kann, wer noch weiß, wie es früher aussah.“

Kienzle fordert Dauerförderung fürs Forum Hospitalviertel

Dann wurde Veronika Kienzle kurz still und ergänzte mit ernster Miene: „Aber das wir das nicht, wie man es in der Jugendsprache sagt, für umme haben kann, sondern dass es da auch eine Finanzierung für ein Betriebsbüro braucht, das ist doch absolut selbstverständlich und selbstredend. Und da würde ich gerne diesen Appell an den Gemeinderat, nochmal gerne zu Protokoll geben und an sie richten: Wir brauchen für solche Projekte eine dauerhafte Begleitung und die muss natürlich zusammen mit der Bürgerschaft sein, sonst wird es nicht gelingen. Sonst wird man immer etwas von außen, hineininszenieren und die Bürger müssen damit zurechtkommen. Wir müssen eine Verbindlichkeit, während der Entwicklung schaffen – nur so wird ein Schuh draus und genau das ist dort geschehen. Insofern wäre die herzliche Bitte, dass man so einen Betrag, der ja wirklich überschaubar ist, dass man so etwas so einrichtet, dass man nicht alle zwei Jahre als Bittsteller wieder vorstellig werden muss.“

Das Schlusswort zum Tagesordnungspunkt hatte jedoch Bezirksbeirat Heinrich Huth (SPD): „Ich verfolge das jetzt auch schon einige Jahre mit, dass wir das Forum im Hospitalviertel dabei unterstützen. Ich finde, man nennt sowas Quartiersmanagement und es wird immer so getan, als müsste man das neu erfinden und erbetteln. Es muss irgendwann die Erkenntnis in der Stadtverwaltung geben, dass es ein Quartiersmanagement generell geben sollte. Und deswegen stehen dem Forum Hospitalviertel Mittel einfach zu. Das würde ich mir als selbstverständlich in Stuttgart wünschen.“